Gut leben können…

Gut leben können…

Ich liebe Zeitschriften rund ums Landleben, Kochen, Geniessen. Da kann ich komplett in eine andere Welt abtauchen. Dabei fällt mir just in diesem Augenblick eine ganz glatte Überschrift ins Auge : „Einfach. Gut. Leben.“ Ich hoffe, die Redaktion der Zeitschrift „Servus“ verzeiht mir dieses Zitat. Und, ich denke: „Wahnsinn, das ist ja meine Einstellung, mein Anspruch, meine erste Frage in meinen Gesprächen…“

Eine meiner ersten Fragen, die ich meinen Kunden stelle, wenn sie mich denn so arbeiten lassen, wie es sich meiner Ansicht nach für uns gehört, lautet: „Wie wichtig ist es Dir, gut zu leben?“ „Was heißt eigentlich gut leben für Dich?“ Jetzt schauen mich meine Kunden oft erst einmal ratlos an.

Erwarte ich wirklich eine philosophische oder gar esoterische Antwort? Bin ich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens? Mitnichten – ich möchte damit nicht zur Suche nach dem Sinn der Existenz auffordern oder danach, die Sehnsucht in seiner Seele zu ergründen. Meine Frage lautet schlicht: „Was bedeutet gut leben für Dich?“

Was heißt gut leben?

Ist es ein guter Job mit netten Kollegen? Ist es die schicke Penthouse-Wohnung in der City? Ist es eine eigene Familie mit Kindern, Hund und Gartenzwerg hinter dem weißen Lattenzaun? Sind es Reisen? Ist es die Tatsache, dass man nicht jeden Cent fünfmal umdrehen muss? Ist es Bildung, Anerkennung auf einem bestimmten Gebiet? Finanzieller Erfolg? Wenn ich das einmal erklärt habe, sprudelt es meist aus den Menschen heraus. Was man sich nicht alles wünschen kann! Und am besten als Ü-Ei – alles auf einmal! Super spannend und anregend!

Sein Leben hinterfragen

Richtig bewegend wird es aber, wenn ich dann mal sachte anklopfe und frage: „Lebst Du heute gut?“ Oft höre ich dann erstaunlicher Weise, dass man schon meint, man lebe gut – und lustigerweise, obwohl die zuerst genannten erstrebenswerten Ziele noch nicht erreicht sind, meist sogar noch nicht einmal am Horizont zu erkennen sind!

Aber genauso oft höre ich, und das macht mich meist betroffen, ein zaghaftes oder auch trotziges „Nein“. Wie schade, wie traurig ist es, dass Menschen, die, wie wir in einem Land des Wohlstands, des Überflusses, der Sorgenfreiheit leben, eingestehen müssen, dass sie kein gutes Leben führen.

Wie ich helfen kann

Nun bin ich kein Wundertäter und trotzdem beschleicht mich der Wunsch, diesen Menschen zu helfen. Aber was kann ich tun? Ich kann hinterfragen, kanalisieren und hoffentlich zum guten Schluss zu den echten, zu den wirklichen Wünschen und Zielen eines Menschen kommen.

Denn die können wir dann gemeinsam anpacken und verfolgen. Mein Kunde, indem er jetzt seinen Weg kennt und losgeht. Ich, indem ich den finanziellen Rahmen für all seine Vorhaben schaffe.

In diesem Moment begeben wir uns auf eine gemeinsame Reise, die unheimlich aufregend sein kann. Aber auch anstrengend, von Hindernissen geprägt. Aber das Losmarschieren lohnt sich! Und wie jeder geübte Wanderer latscht man nicht mit voll Karacho los, sondern man läuft sich erst einmal ein – macht kleine Schritte.

Wie kam ich eigentlich darauf? Ach ja: Einfach. Gut. Leben.

Ich lese jetzt erst mal den Artikel zu Ende… .

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