Honorarberatung vs. Provisionsberatung – Welche Beratung ist die Bessere?

Honorarberatung vs. Provisionsberatung – Welche Beratung ist die Bessere?

Ist eine Honorarberatung wirklich besser als eine auf Provisionsbasis? Beide können eine unabhängige Finanzberatung sein! Wie stets im Leben: Es steht und fällt mit den handelnden Personen. Ein Honorarberater, der auf Stundenbasis gezahlt wird, kann uneffektiv und teuer sein, besonders, wenn es ihm an Fachkenntnis mangelt. Ein Provisionsberater kann uneffektiv und teuer sein, wenn er nur auf seinen Profit schaut. Wichtig also: Suchen Sie sich einen erfahrenen und unabhängigen Berater, der mit Knowhow Ihre Bedürfnisse im Visier hat.

Gibt es schon Honorarberatung in Deutschland?

Tatsächlich gibt es sie kaum. In unserem Land sind wir es gewöhnt, dass Rechtsanwälte, Steuerberater und Notare hohe Rechnungen ausstellen, und oft hinterfragen wir dabei noch nicht mal seine Beratungsleistung. Eine Finanzberatung, die über die finanzielle Zukunft eines Menschen oder einer ganzen Familie entscheidet, muss zwar richtig gut sein, darf in den Köpfen der Verbraucher aber nichts kosten. Das ist gelinde gesagt unlogisch! Unsere europäischen Nachbarn, beispielsweise in Irland, sind da wesentlich fortschrittlicher. Dort gibt es nahezu ausschließlich Honorarberatung am Markt.

Doch was unterscheidet einen Honorar- von einem Provisionsberater auf den ersten Blick?

In Deutschland werden Berater normalerweise nach erfolgtem Abschluss über eine Provision seitens der abgeschlossenen Vertragsgesellschaft bezahlt. Ein Honorarberater hingegen wird ganz klar von seinem Auftraggeber, dem Beratenen, mittels Rechnung bezahlt. Provisionen dürfen hier nicht mehr fließen. Noch vor einigen Jahren waren die gezahlten Abschlussprovisionen recht hoch. Das hat sich in den letzten Jahren drastisch geändert. Der wachsende Kostendruck am Markt und die schwindende Ertragsseite der Gesellschaften durch die 0-Zins-Phase machten ein Umdenken nötig. Die heute gezahlten Provisionen sind im Verhältnis wesentlich geringer. Trotzdem kommt immer noch Unmut bei manchem Verbraucher auf, wenn um dieses Thema geht.

Transparenz ist das große Zauberwort

Unmut kommt zumeist dann auf, wenn der Beratungssuchende im Unklaren gelassen wird über anfallenden Kosten. Das führt zu einem unguten Bauchgefühl – wir kennen es alle: Wir möchten wissen, was wir kaufen und was wir dafür bezahlen! Wenn Ihnen also ein Provisionsberater klar die Fakten auf den Tisch legt, kommt zu keinem unguten Gefühl. Genauso beim Honorarberater: Wenn Sie wissen, welches Honorar er für eine Beratung aufruft, ist alles gut.

Aber Provisionen sind für die Verbraucher trotzdem teurer als Honorare, oder?

Richtig. Auf lange Sicht sind die abgeschlossenen Verträge in einer „echten“ Honorarberatung preiswerter, weil der Berater Tarife auswählen kann, die keine Abschlussprovision beinhalten, so genannte Nettotarife. Denn es müssen ja auch keine Provisionen an ihn gezahlt werden. Andererseits können es sich viele Verbraucher schlichtweg nicht leisten, einen Honorarberater zu bezahlen. Durch seine gute Ausbildung und seine Erfahrung ruft er ähnlich wie ein Rechtsanwalt, Steuerberater oder Notar schnell 150 bis 200 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer pro Stunde auf. Eine ordentliche Beratung mit Analyse, Marktsondierung und anschließender Beratung kommt schnell auf mehr als zehn Stunden sodass eine Rechnung auch schnell bei 2500 Euro und mehr landet. Viele können das einfach nicht auf einmal bezahlen. Vor allem, wenn sie gerade erst ins Leben starten, studieren, eine Ausbildung beginnen, eine Familie gründen, in die Selbständigkeit gehen – das Geld ist knapp. Da kann eine Provisionsberatung eine echte Alternative sein. Sie ist teuer, die Mehrkosten werden aber über einen langen Zeitraum verteilt gezahlt.

Vergleichen Sie es mit einem Hauskauf

Die Wenigsten zahlen ein Haus von 300.000 Euro aus der Portokasse. Die Meisten müssen dafür einen Kredit aufnehmen und zahlen nicht nur den Kaufpreis sondern auch die anfallenden Zinsen an die Bank zurück. Was in diesem Beispiel die Zinsen, das sind im Bereich der Finanzberatung die Provisionen.

Was halten Sie von einem Berater, bei dem Sie beides haben können?

Ja. Ein guter Finanzberater muss von seiner Arbeit für Sie leben können. Und wenn Ihnen die Honorarberatung besser erscheint, weil Sie sie für objektiver, neutraler oder transparenter halten, dann tun Sie das. Wenn Sie sich aktuell eine Honorarberatung nicht leisten können oder möchten, dann suchen Sie sich einen erfahrenen Finanzberater, der trotz des Themas Provision Ihre Wünsche und Ziele im Fokus hat.

Auf was müssen Sie bei beiden achten?

Honorarberater sind rar gesät. Suchen Sie nach einem mit viel Erfahrung am Markt und klaren Aussagen zu seinen Honoraren. Vielleicht bietet er ja auch eine Pauschale zu verschiedenen Themen an? Und ein Berater auf Honorarbasis will Ihnen kein Produkt verkaufen. Er rät Ihnen zur Umsetzung einer Strategie. Das unterscheidet ihn vom Honorarvermittler, der aufgrund einer Produktvermittlung von Ihnen bezahlt wird. Gute Provisionsberater sind auch nicht wie Sand am Meer zu finden. Erfahrung, Reputation und Kostentransparenz sind hier sehr wichtig.

Suchen Sie sich einen Berater, der zu Ihrem Geldbeutel und zu Ihren Anforderungen passt. Er sollte neutral, klar in der Kommunikation und erfahren sein. Denn es geht schlichtweg um Ihre finanzielle Zukunft, um Ihr Auskommen heute, morgen und in ferner Zukunft.

Bleiben Sie neugierig!

Ihre

Angelika Henker & Coleen Trebschick

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